19.07. - 23.07.02: "Waterloo" in Peru (Torsten)

Endgültig verabschieden wir uns aus Guayaquil, von Isabelle, Celin und dem Papagei Bebe.

Drei eintönige Stunden knattern wir Richtung Süden an der Küste entlang, bis wir endlich südlich von Santa Rosa die neue Panamericana verlassen und nach Südost auf die alte Panamericana einschwenken. Langsam gewinnen wir wieder an Höhe, die gut asphaltierte Straße wird kurviger, der Verkehr tendiert gegen Null.
Weitere drei Stunden schwingen wir in regelmäßigen Bögen mal rechts herum, mal links herum durch die engen Kurven. Die Landschaft zeigt sich von einer unberührten Schönheit, ist abwechslungsreich und spannend zugleich. Es ist herrlich und läßt uns unsere schmerzenden Hintern vergessen. Unsere Fahrt endet im 1900m hoch gelegenen Catacocha.

Am nächsten Morgen sitzen wir wieder früh in den Sätteln, heute soll es nach Peru gehen, und wer weiß, wie lange die Grenzformalitäten wieder andauern. Absichtlich haben wir den kleinen Grenzübergang bei Macará gewählt, denn wir hatten gehört, dort sei es "tranquilo" (ruhig).

Wir folgen also weiterhin der alten Panamericana, sie führt über kurvige 120km leicht, aber stetig bergab. Der gesamte Südzipfel Ecuadors ist deutlich geringer entwickelt als die restlichen Landesteile. Je weiter hinunter, und je weiter wir uns durch die Täler nach Süden bewegen, desto trockener wird das Landschaftsbild, bis kurz vor Macará erste grüne Reisterrassen (!) in Sicht kommen. Dann stehen wir vor der Grenze, es ist erstaunlich (erfreulich) wenig Betrieb. Auf ecuadorianischer Seite lassen wir unsere Carnets und die Pässe abstempeln, und beantworten den Grenzbeamten die üblichen Fragen: Woher? Wohin? Wie teuer?...

Hinüber geht es über die Betonbrücke nach Peru. Während Ricarda derweil auf die Motorräder Acht gibt, richte ich mich schon mal innerlich und seelisch auf 2-3 Stunden "Papierkram" ein.

"Auf geht´s", fange ich erst einmal bei der Migrationsbehörde an. Ein, im weißen Hemd gekleideter, Beamter fragt, woher ich stamme, und erzählt mir sogleich auf deutsch, welche Papiere ich auszufüllen habe. Ricarda will er erst gar nicht sehen. So kann ich bereits nach weniger als 10 Minuten die Behörde verlassen und mich auf die gegenüberliegende Straßenseite zur Polizei begeben. Dort werden kurz die Fahrzeugdaten notiert und mir eine "Gute Reise" gewünscht. Nun also zur eigentlich schwierigen Behörde, dem "Warenzoll".

Unter einer überdachten Terrasse steht ein langer, stählerner Schreibtisch. Als ich das "Büro" betrete, weht mir eine kräftige Brise Urindunst entgegen, die sich partout nicht verflüchtigen mag. Ich trage dem relativ jungen Beamten unseren "Einreisewunsch" vor, woraufhin er zwei grüne DIN-A5 Papierformulare zückt und sie mir über den Tisch schiebt. Es sind die - in Peru - offiziellen Fahrzeugpapiere und ich darf / muß selbst sämtliche Fahrzeugdaten eintragen! "Na prima", denke ich, das kommt mir sehr gelegen. So kann ich wenigstens einigermaßen schnell die Formulare ausfüllen". Zwar trägt der Beamte seine offiziellen Daten und Stempel erst einmal falsch ein - ich darf nochmals ein neues Formular ausfüllen - aber dennoch ist die gesamte Prozedur in weniger als 30 Minuten erledigt!!! So leicht hatte ich die Grenzüberschreitung nicht einmal im Traum zu hoffen gewagt - wir sind in Peru!

Die Landschaft ist trocken und karg geworden, schroffe Felsformationen begleiten unseren Weg, wir sind mittlerweile nur noch 300m hoch. Im Vorbei- und Durchfahren passieren wir einige Ort, deren Gemeinsamkeiten im herumliegenden Müll und dem - offensichtlich staatlichen - Programm zur Aufstellung orangefarbener, Wellblech- Klohäuschen à la "Dixi" bestehen. In Sullana erreichen wir wieder die neue Panamericana und fahren 30 Minuten später in Piura ein. Der größere Ort im Norden Perus besticht - eigentlich durch nichts, soweit wir das an diesem Spätnachmittag beurteilen können.


Am nächsten Tag stehen gerade 150km durch Nordperus Küstenwüste auf dem Plan, zuzüglich weiteren 250km bis zur historisch wichtigen Stadt Trujillo.
Warum dieser "geniale" Plan scheiterte, kann jeder hier selbst lesen:

Nach dem Frühstück (am nächsten Morgen) wird gepackt, dann fahren wir los. Durch die Stadt ziehen mehrere Schul-Paraden, wir nehmen unseren ersten Umweg. An einer großen Kreuzung gibt es mal wieder (wie eigentlich fast immer) keine Wegbeschilderung, wir biegen nach rechts ab - natürlich falsch; Umweg Nr. 2! Irgendwann erreichen wir dann doch noch die eigentliche Panamericana, aber nur für 5 km bis zur nächsten großen Kreuzung. Es gibt 3 Richtungen: Nach rechts (Westen) Richtung Tumbes / ecuadorianische Grenze, nach links (Osten) Richtung Chiclayo (200km) oder geradeaus (Süden - unsere Richtung) erst einmal nach Catacaos (ca. 10km). Wir entscheiden uns für die "Goldene Mitte". Im nächsten Dorf müßte die Straße nach Landkarte und GPS um 90° nach Westen abbiegen, tut sie aber nicht - Umweg Nr. 3! Wir folgen der Teestraße weiter Richtung Süden. Irgendwann wir die Straße plötzlich zur Schotterpiste, nur die Richtung "Süd" ist noch korrekt. Nach 20km erreichen wir wieder eine mehr schlechte als rechte Asphaltstraße, und weitere 10km später hat uns auch die neue Panamericana wieder.

Wir fahren nach Sechua hinein und halten uns auf der Hauptstraße bis wir den Ort verlassen. Das GPS weist ebenfalls in diese Richtung, leider ist es (wieder einmal) die falsche. Erst 50km später bemerke ich, daß wir dem Meer verdächtig nahe kommen, obwohl doch die eigentliche (neue) Panamerica mitten durch die Küstenwüste Sechuas führen sollte. Aber die Straße ist gut ausgebaut und nach Karte gibt es irgendwann wieder einen Abzweig nach Osten auf die "richtige" Panamericana. Tatsächlich, wir erreichen einen riesigen Kreisverkehr mitten im "nowhere" (das letzte Auto ist uns vor über 30 Minuten begegnet), es gibt mehrere Abzweigungen, die jedoch alle nach 20-50m im Nichts enden. Nur direkt nach Osten führt die asphaltierte Straße weiter - duzende von Kilometern schnurgeradeaus. Hin und wieder arbeiten sich Sanddünen, vom steifen Südwind getrieben, über die ebene, völlig flache Straße. Dann heißt es abbremsen, kurz durch den Sand schlingern, und anschließend wieder auf "100km/h - Reisegeschwindigkeit" beschleunigen. Am Horizont taucht plötzlich ein großer Lkw auf, ansonsten begegnet und Nichts und Niemand.
Wir passieren eine kleine Kuppe, es geht ca. 20m leicht bergab. Die Straße zieht sich mitten durch einen viele, viele Kilometer im Durchmesser messende, (fast) trockene Salzpfanne. Gelegentlich tauchen links und rechts neben der Teestraße kleinere Salzwasserstellen auf, in denen sich vereinzelt einige Vögel anscheinend "verlaufen" haben. Genau an diesen Passagen ist die Teerstraße meist abgesunken, wobei sie teilweise unter salzigem Sand verborgen, bzw. teilweise völlig verschwunden ist. Hinter solchen Passagen verläuft die Teerstraße anschließend wieder ganz "normal" weiter, als sei nichts gewesen.

Plötzlich taucht eine deutlich größere Wasserstelle auf. "Gut", denke ich, "uns ist hier ein Lkw entgegen gekommen, also muß man hier auch hindurch fahren können." Mir steigt das Wasser bis zur Sitzbank - so tief hatte ich es nicht erwartet! Trotzdem gut auf der anderen Seite angekommen, lasse ich vorsichtshalber den Motor laufen und gehe zurück. Ricarda würde hier sowieso nicht hindurch fahren wollen, auch nicht mit gutem Zureden. Am Rande der wassergefluteten Fahrspuren liegen dicke Steine und kleinere Betonplatten, ich komme trockenen Fußes zurück, wo Ricarda bereits wartet. Ich schwinge mich auf ihr Motorrad und "steche erneut in See". Wieder versinke ich bis zum Sattel, doch auch dieses Mal erreiche ich gut das rettendende Ufer. Es geht weiter, aber nur 100m über eine winzige Kuppe, vor uns erstreckt sich die nächste Furt. Diesmal checken wir vorher, wie tief das Wasser ist. Die Fahrspuren sehen noch tiefer aus, als die vorherigen, so gut man das bei dieser "Brühe" beurteilen kann. Wir suchen nach einer Möglichkeit, am rechten oder linken Fahrspurrand die Motorräder vorbei schieben zu können. Links sieht es machbar aus, und ich kann sogar auf dem Motorrad sitzend, über die Steine und verfestigten Schlamm manövrieren. Holpernd und leicht einsinkend wackele ich mit dem Motorrad auf die andere Seite - es klappt! Mit dem zweiten Motorrad "fahre" ich schon viel besser herüber, der "Weg" ist ja bereits vorgegeben.

Weiter geht es auf der Teerstraße (wie zuvor) als sei nicht gewesen... diesmal für ganze 2km, dann stoppt uns die nächste Furt! Diese ist nun wirklich breit (ca. 150m) und sieht ebenfalls tief aus. Erneut checke ich das Terrain. Diesmal sieht es auf der rechten Seite besser aus, teilweise ist der Schlick verfestigt, teilweise sinke ich allerdings schon mit bloßem Schuhwerk ein. Ich versuche eine Spur mit den Stiefeln in den "festen" Schlick zu ziehen. Dann eile ich zurück zu meinem Motorrad, erkläre Ricarda kurz, was ich vor habe, und wo ich entlang fahre.

Jetzt geht es los!

Ich durchquere die erste flache Wasserstelle und lande auf einem leicht erhöhten, festen Schlickbereich. Ich rufe Ricarda zu, sie solle mir auf dem gleichen Weg folgen, auch das klappt. Weiter geht´s! Durch einen quer verlaufenden, nur 30cm schmalen, aber dafür tiefen Wasserkanal komme ich leicht von der vorgezeichneten Spur ab, doch die Stollen des Hinterrades greifen in den Schlick, wie das Ritzel einer Zahnradbahn in die Zahnstange, und schieben mein Motorrad unaufhörlich voran. In Bruchteilen von Sekunden gerate ich nur 80 - 90cm weiter nach rechts neben die eigentliche, vorgezeichnete Spur, heftige Lenkbewegungen versuche ich absichtlich zu vermeiden - blupp, zack, mit einem Mal versinkt das Hinterrad 25cm tief im Schlick, sofort geht nichts mehr, reflexartig ziehe ich an der Kupplung, so daß sich das Rad nicht noch tiefer eingräbt. "Oh, oh, das sieht gar nicht gut aus"!!! Das Motorrad steckt fest und steht nun ganz von alleine. Was nun?!? Erst einmal laufe ich zu Ricarda zurück, setze mich auf ihr Motorrad und versuche, ihre Maschine auf die andere Seite zu buchsieren. Diesmal kann ich durch den tiefen Wasserkanal die Spur halten und schaffe es, die restlichen ca. 80m über den Schlick zu manövrieren. Mit einem ordentlichen Satz steuere ich das Motorrad wieder zurück auf dem Weg - geschafft!
Jetzt schaue ich mir das Debakel mit meinem Motorrad genauer an, flüchtige Lagebesprechung.

Erster Versuch: Ich stehe neben dem Motorrad, lege den ersten Gang ein und Ricarda versucht, von hinten zu schieben - NICHTS! Es bewegt sich rein gar nichts, außer, daß das Hinterrad den salzig-schlammigen Schlick in die Luft schleudert. Die Bleche unter dem Motorblock setzen mittlerweile auf dem Schlick auf.
Zweiter Versuch: Wir nehmen schleunigst das Gepäck ab, das Motorrad, und auch wir sinken immer tiefer in den Schlick ein. Manchmal müssen wir 3-4-5 Mal versuchen, unsere, bis über die Schäfte versunkenen, Stiefel aus dem Schlamm zu ziehen. "So eine Sch.....", fluche ich laut durch die Gegend. Das Gepäck liegt mittlerweile sicher am Wegesrand, wir versuchen, das Hinterrad aus dem Schlamm zu heben - NICHTS!
Dritter Versuch: Endlich kommt der nagelneue Klappspaten (Abschiedsgeschenk) zum Einsatz. Nach 3 Schaufeln Schlamm knickt der Griff ab, jetzt helfen nur noch die bloßen Hände. Schneller als der salzig-schlammige, stinkende, zähe Schlick um den Hinterreifen fließt, versuchen wir das Hinterrad "frei" zu legen. Nach vielen Minuten scheint es gelungen. Erneut starte ich den Motor, Ricarda schiebt wieder von hinten - NICHTS!
Vierter Versuch: Weiter graben, weiter graben. Ich wühle durch den Matsch, stelle mich hinter das Motorrad, und reiße mit aller Kraft und unter lautem Gestöhne an der Alu-Kofferbefestigung das Hinterteil des Motorrades nach oben. Endlich löst sich das Rad aus dem Schlick - erster Erfolg, große Freude! Ricarda besorgt schnell eine 30-40cm große Asphaltplatte, die neben der ursprünglichen Straße senkrecht aus dem Wasser ragt. Nochmals hieve ich das Hinterrad in die Höhe, so daß sie die Platte darunter schieben kann. Wieder starte ich den Motor, Ricarda schiebt - NICHTS! Durch das viele Hin- und Her steckt mittlerweile auch das Vorderrad 15cm tief im Schlick.
Fünfter Versuch: Wir buddeln das Vorderrad frei. Motor starten, diesmal versucht Ricarda, das Vorderrad an den Speichen nach vorne zu drehen, wie gehabt - NICHTS! Keine halbe Hinterradumdrehung weiter rutscht selbiges von der Asphaltplatte zurück in den Schlamm.
Sechster Versuch: Erneut hieve ich das Hinterrad auf die Asphaltplatte, Ricarda besorgt zwischenzeitlich eine zweite, die sie neben die erste legt. Ich hebe das Hinterteil des Motorrades auf die zweite Platte. Jetzt wuchtet Ricarda die erste aus dem Schlamm, verliert vor Erschöpfung das Gleichgewicht und macht sogleich ein halbe Rolle rückwärts in den Dreck! Kurzes Gelächter, dann geht es weiter. Diesmal legt sie die Platte hinter die zweite. Sie stampft zum Vorderrad und dreht es an den Speichen rückwärts, während ich hinten am Gepäckträger hänge und versuche, das Motorrad nach hinten auf die nächste Platte zu ziehen. "Hau-Ruck! Und nochmals: Hau-Ruck... ja, weiter, endlich bewegt es sich, weiter, weiter...".Auf gleiche Weise ziehen wir das Motorrad weiter zurück, auf die erneut nach hinten verfrachtete zweite Platte. Weitere Durchgänge folgen nach beschriebener Vorgehensweise, bis das Hinterrad endlich die ursprünglich angezeichnete Spur erreicht hat. Aber was ist mit dem Vorderrad? Während Ricarda nun hinten am Motorrad das Gleichgewicht hält, ziehe ich das Vorderrad langsam aber sicher herum, bis auch dieses in der "richtigen Spur" steht. "Schnell, schnell", ruft mir Ricarda zu, "fahr schnell los, bevor die Asphaltplatte hinten noch weiter einsinkt". Eilig setze ich mich auf den Sattel, starte den Motor, lege den ersten Gang ein, werfe einen flüchtigen Blick zurück auf den Hinterreifen und die Asphaltplatte. Dann "reiße" ich den Gasgriff auf und lasse ebenso schnell die Kupplung kommen. Der kurze Schwung von der Platte herunter reicht aus, dieses heikle Schlamm-Schlick-Schlachtfeld hinter mir zu lassen. Ich dröhne weiter auf der vorgezeichneten Spur und erreiche schließlich doch noch den Weg!

Der salzige Schlick klebt überall an Hinterrad, Bremse, Kette, Ritzel, Motorblock und Lenkergriffen fest. Am Wegesrand spülen wir mit ein wenig Salzwasser wenigstens erst einmal den gröbsten Dreck herunter. Anschließend befestigen wir wieder die Koffer und das restliche Gepäck und hoffen, daß nicht noch mehrere Furten "dieser Qualität" auf uns zu kommen. Insgesamt über 2 Stunden hat uns diese Sch...lamm-Aktion aufgehalten - jetzt hat uns die Teerstraße wieder, und siehe da - Ironie des Schicksals - erneut kommt uns ein Lkw entgegen!!!
Glücklicherweise bleibt die restliche Straße befahrbar, so daß wir 20 Minuten später auf die eigentliche, richtige Panamericana stoßen. Noch 70km bis zum nächsten Ort. Dort halten wir an einer größeren Tankstelle und fragen nach Wasser zum Waschen. Erst einmal sind wir dran, anschließend die Motorräder.
Unser heutiges, angepeiltes Tageskilometer-Pensum von 400 können (und wollen) wir nach dieser Aktion nicht mehr schaffen. Nach 330km ist abends im Halbdunkel um 19:00 Uhr endlich der Ort Pacasmayo mit einem annehmbaren Hotel erreicht. Nachdem wir die Motorräder sicher im Restaurant des Hotels verstaut haben, geht mir plötzlich ein Licht auf: Vor lauter Aufregung im Schlick habe ich leider, leider völlig vergessen, ein Bild zu schießen...

Die nächsten 1½ Tage verbringen wir mit Entsanden und Entsalzen der Motorräder. Dazu fahre ich zunächst zu einer großen Tankstelle, bei der es eine "Bus-Reinigungs-Auffahrrampe" gibt. Ich stelle die Motorräder jeweils auf der Schräge ab und spritze mit einem "Ultra-Hochdruckreiniger" Salz und Sand so gut es geht herunter. Vor der Garageneinfahrt des Hotels bekommen die Motorräder von Ricarda eine weitere "Wäsche" verpaßt. Die Ketten unterziehe ich einer extra "Diesel-Reinigung". Anschließend baue ich die Hinterräder aus und reinige alle Teile gewissenhaft. Zum Schluß werden Steckachsen und Schrauben neu gefettet.

Nachdem die notwendigen Arbeiten ausgeführt sind, machen wir uns auf den Weg, die nähere Umgebung Trujillos zu erkunden. Schließlich gibt es keine 15km außerhalb der Stadt die mächtige Stadt- und Tempelanlage von Chan Chan zu bewundern. Zwischen 1000 - 1450 n.Chr. lebten in dieser Stadt, die aus 6 "Sektoren" bestand, vermutlich 50.000 bis 100.000 Menschen. Zu dieser Zeit war Chan Chan angeblich die größte Stadt der Welt.

Die "Sektoren" sind von 2m dicken und bis zu 9m hohen Adobe- (Lehmziegel-) Mauern umgeben, zu denen es nur jeweils einen Eingang gab. Auf diese Weise waren die Stadtteile gegen Wind, Sand und Feinde geschützt. Innerhalb des Komplexes gab es Versammlungs- und Zeremonie-Plätze, Lebensmittellager, Wohnbereiche, einen Friedhof und einen riesigen Wasserspeicher, der durch Brunnen gespeist wurde (und heute noch wird). Für uns völlig überraschend war die Entdeckung der Reliefverzierungen an den Wänden innerhalb der Stadtmauern. Endlich konnten wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen, daß die (Tier-) Symbole, die unsere Motorräder zieren (und auch auf der homepage Verwendung finden) schon fast 1000 Jahre alt sind, und tatsächlich einer einstmals realen Welt entsprungen sind.
   
   
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