17.-25.04.02: von Sonne und Regen (Ricarda) | ||
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Das Dorf San Gerardo war für mich wirklich Idylle pur - Ruhe, Natur, nette Menschen Ich saß am Ufer des Flußes und genoß dies alles, hing meinen Gedanken nach, schrieb Tagebuch und versuchte meine "künstlerischen Fähigkeiten" zu erwecken. Leider müssen wir jetzt weiter. In San Gerado haben wir Freunde dazu gewonnen, an deren Leben wir für ein paar Tage teilnehmen durften. Wir verabschieden uns von Francisco und seiner Familie. Ein herzlicher Abschied mit Umarmung und Küßchen... Von San Isidro aus schrauben wir uns auf über 3200m hoch in die Cordillera de Talamanca. Es wird empfindlich kühl und eingehüllt in Nebel und Regen können wir die Landschaft leider nur wenig bewundern. Für uns geht es nochmal ins Valle Central nach San José zurück, um anschließend zur karibischen Seite Costa Ricas hinüber fahren zu können. Im Valle Central (Valle = Tal) liegt das industrielle Herz Costa Ricas. Allein 3 Provinzhauptstädte (Alajuela, Cartago, Heredia) und die Landeshauptstadt verschmelzen in diesem großen Tal. San José hat uns mit all seinen Ausläufern schnell wieder verschluckt. Der Verkehr ist wirklich schrecklich und es dauert ewig, um von einem Ende zum Anderen zu gelangen. Vier Tage bleiben wir in der
Stadt, bei Sandra, einer Deutschen, die wir in Mal País
kennengelernt haben. Sie lebt mittlerweile schon 16 Monate in Costa Rica.
Wir nutzen die Zeit bei ihr in dem kleinen Häuschen, um alles wieder
zu ordnen, zu organisieren, zu waschen, also Dinge zu erledigen, die auch
im "normalen Alltag" anfallen würden. Am Samstag fahren wir zum Poás,
der ca. 35 km von der Stadt entfernt ist. Ein weiterer Vulkan, der allerdings
etwas ganz besonderes ist. Innerhalb des noch dampfenden Kraters hat sich
ein mintgrüner See gebildet, eine wahnsinnige Farbe, so intensiv,
sie sieht unwirklich aus. Der Poás ist eine Touristenattraktion,
dementsprechend ausgebaut ist die Zufahrtstraße für Fahrzeuge.
Für die Fußgänger gibt es dann vom Parkplatz aus
einen "Highway" mit 2 Fahrbahnen (Hin- und Rückweg,
getrennt durch einen Grünstreifen) bis zum Kraterrand, irgendwie
"strange". Am letzten Abend in San José lernen wir noch das "Pueblo" kennen, eine Art "spanisches Dorf", natürlich alles zum Vergnügen und auf Kommerz ausgelegt. Es gibt Geschäfte für Kunstartikel, Galerien, Restaurants, Sodas, Bars und viel Livemusik bis in die frühen Morgenstunden... |
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Montags verlassen San José
in Richtung Karikibküste. Wir wollen wenigstens am Ende unseres
Aufenthaltes in Costa Rica noch die karibische, feuchte Luft
schnuppern. Feucht wird es dann wirklich, aber davon später.
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In Cahuita angekommen,
suchen wir einen Platz zum Campieren. Im Nationalpark direkt an der Küste
ist das möglich, vorausgesetzt man ist bis 16 Uhr am Parkeingang.
Was sagt die Uhr? 16:07 Uhr!!! Auf der Zufahrtstraße begegnen
wir noch der Parkwächterin, aber die Gute bleibt stur und will uns
das Tor nicht mehr öffnen. Ihr imaginäres Augenmaß
aber sagt ihr, daß wir durch den Nebeneingang für Fußgänger
passen. Na gut, wir schauen uns den Durchgang an - wie befürchtet,
viel zu schmal für die Motorräder mit Gepäck.
Torsten hat die wahnsinnige Idee, das Tor zu umfahren, nur gibt es dort
so etwas wie "Regenwald". Es ist morastig, mit Gestrüpp
und Bambusstumpen und allerlei Ähnlichem, äußerst unwegsames
Gelände. Irgendwie schaffen wir es, zu zweit seine vollbepackte
Maschine mit schieben, Hängen und Würgen, nebenher laufen plus
fahren, am Fußgängertor vorbei zu manövrieren. Einmal
gräbt sich dabei der Hinterreifen gefährlich tief ein, die Alukoffer
setzen fast auf dem Untergrund auf! Nicht mit mir!!! Ich entscheide
mich dafür, einen Koffer abzubauen und es durch den verwinkelten
Fußgängereingang zu versuchen. Man muß sich das in etwa
wie einen Eingang bei einer Viehweide in den Alpen vorstellten, nur ein
bißchen breiter. Zu meiner Rettung nähert sich uns aus dem
Park ein Auto. Es stellt sich heraus, daß die Insassen zum Personal
gehören und man höre und staune, sie haben einen Schlüssel
für das Tor dabei! Uff!! Da habe ich ja nochmal Glück gehabt... |
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Der nächste Tag, irgend
etwas Neues? Ja, Regen, aber kein Dauerregen mehr. Lange
überlegen wir, wie der weitere Plan aussehen könnte. Auf die
Insel Bocas del Torro (Panamá, Karibik) per Schiff, nach Boquete
(Panamá, in den Bergen), in den Hitoy Cerere National Park (nur
45km entfernt), großes ? |
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